Dass der Bierausschank nicht unbedingt ein Maßstab für die Besucherzahl sei, betonte 2. Bürgermeisterin Eva Bönig. Sie war es auch, die den neuen kommunalen Ordnungsdienst lobte und der Freisinger Tafel abermals einen Scheck über 1330 Euro aus dem Schausteller- und Behördenschießen ankündigen konnte – eine Summe, die Weinhallen-Wirt Max Riemensperger auf 2000 Euro aufstockte.
Probleme, so Bönig, habe es vor allem mit dem Radverkehr und den parkenden Autos gegeben. Das sei teilweise „schon grenzwertig gewesen“, so Bönig. In Zahlen: Durchschnittlich habe man pro Tag 35 Strafzettel verteilt, wie Ordnungsamtsleiter Stefan Klopfer berichtete. Klopfer war es auch, der die Zahlen, die das BRK übermittelt hatte, vortrug: 135 medizinische Versorgungen hatte man zu leisten (2019 waren es noch 86 gewesen), darunter 20 Fälle, in denen der Patient ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Der erste Volkfestsamstag sei der Tag mit den meisten Einsätzen gewesen, so die Statistik. Stadtbrandinspektor Oliver Sturde zog aus Sicht der Feuerwehr ein „positives Resümee“: 17 Sicherheitswachen mit 76 Feuerwehrkräften habe man durchgeführt, feuerwehrspezifische Einsätze habe es nicht gegeben, bei den Sportveranstaltungen habe man unterstützende Hilfe geleistet.
Freisings PI-Chef Matthias Schäfer schilderte, dass man täglich mit 14 bis 25 Beamten vor Ort gewesen sei. Präsenz zu zeigen, sei durchaus notwendig gewesen, sagte Schäfer – auch wenn es „keine großartigen Störungen“ gegeben habe. Die Zahl der Vorfälle liege leicht über der von 2019: Zehn Körperverletzungen habe es gegeben (2019 waren es vier), keine gefährliche Körperverletzung (2019 eine), zwei Sachbeschädigungen und sechs Diebstähle habe man registriert (etwas, was 2019 gar nicht vorgekommen war), einen Raub habe es gegeben, sieben Rauschgiftdelikte (2019 waren es drei), vier Mal gab es Widerstand gegen die Beamten, drei Mal wurde gegen die 13 ausgesprochenen Betretungsverbote verstoßen, drei Sexualdelikte wurden zur Anzeige gebracht. Insgesamt habe die Polizei 1523 Einsatzstunden geleistet und könne von einem „friedlichen Volksfest“ sprechen, so Schäfer.
Die „Partylaune“ und die hervorragende Zusammenarbeit mit allen Beteiligten lobte Weinhallen-Wirt Max Riemensperger: „Der Besucheransturm war da.“ Ähnlich die Brauerei-Vertreter: Anton Hirschfeld von der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan sprach von einer „schönen Stimmung“ und war sich sicher, dass „die Sehnsucht nach Volksfest groß“ gewesen sei.
Jürgen Charrois (Hofbrauhaus Freising) ergänzte, es sei alles gut gelaufen, man habe nur positive Rückmeldungen erhalten. Und so freute man sich schon auf das Volksfest 2023. Wer dann (und die Jahre bis 2025) der Festwirt in der Luitpoldanlage sein wird, steht noch in den Sternen. Die Ausschreibung für die kommenden drei Jahre sei gerade in Vorbereitung, so Bönig.