Freisinger Volksfest auf der Zielgeraden: Das ist an den letzten beiden Tagen noch geboten

Mit dem Benefiz-Schießen hat der Endspurt des Freisinger Volksfests begonnen. Ein Wochenende lang geht es nochmal rund.
Freising – Das letzte Volksfest-Wochenende ist angebrochen: Grund genug, noch einmal zurückzublicken auf den Terminkalender der guten Laune in Freising.
So galt es bei der Halbzeit-Pressekonferenz im Ochsenwirt-Zelt Dank zu sagen. OB Tobias Eschenbacher überreichte dabei Blumen an Festwirtin Stefanie Tauscher. Sie und ihr Mann Ludwig unterstützen die Stadt auf vielfältige Weise. So stellen sie zum Beispiel ihr Zelt für den öffentlichen ökumenischen Gottesdienst zur Verfügung. Und es gab noch was für die Tauschers zu feiern: ein kleines Jubiläum. Denn es war genau vor zehn Jahren, anno 2012, als die Tauschers erstmals ihren Ochsenwirt in der Luitpoldanlage aufstellten. Seitdem setzte die Erfolgsgeschichte des Festwirt-Ehepaars in Freising fort.
Schausteller René Winter, der heuer zum ersten Mal seine Käsealm in der Luitpoldanlage aufgebaut hat, führte sich mit einer Weißwurst-Brotzeit bei der Pressekonferenz ein. Und die passenden Brezn dazu kamen aus dem Backhaus Schweller. Dafür und viele weitere Volksfest-Einsätze wurden Blumen an Christa Schwaiger, eine der beiden Schweller-Geschäftsführerinnen, überreicht.

Und nicht zuletzt gab’s ein Doppeljubiläum bei den Fieranten zu feiern, für das Schausteller Markus Kaiser einen Blumenstrauß überreicht bekam: Kaiser betreibt seit 25 Jahren den „Mandelhans“ auf dem Volksfest – jenen „Mandelhans“, der heuer gleichzeitig sein 50-jähriges Standjubiläum in der Luitpoldanlage begeht.
Kinderspaß mit Donikkl
Zuckerwatte, Luftballons und leuchtende Kinderaugen: Der Kindertag des Freisinger Volksfests war ein voller Erfolg. Während auf dem Festplatz die Karussells ihre Runden zu ermäßigten Preisen drehten, sorgte im Ochsenwirt-Festzelt Sänger Donikkl für Riesenstimmung bei Kindern und Eltern. Die Festwirtsfamilie Stephanie und Ludwig Tauscher servierten zudem allen Kindern Kaiserschmarrn und Apfelmus gratis. Aber auch sonst gab’s Essen und Getränke zu reduzierten Preisen.
Spannender Wettkampf für den guten Zweck
Das war aber mal richtig knapp: Beinahe hätte nämlich der Dachauer Landrat Stefan Löwl beim diesjährigen Behörden- und Schausteller-Schießen auf dem Volksfest am vergangenen Donnerstag den Freisingern überraschenderweise die Schützenehre samt Wanderpokal abgeluchst. Der Ruder herumgerissen hat dann erfreulicherweise Freisings Polizei-Chef Matthias Schäfer mit einem einzigen Ring Vorsprung und einem glatten „12er“-Schuss, also einer Punktlandung.

Der Dachauer Landrat auf Besuch in Freising sorgte kurzzeitig für einen Schreckensmoment an der Schießbude von Josef Steininger, denn seine zwei Schüsse saßen perfekt – und das obwohl OB Tobias Eschenbacher eigentlich formidabel mit zwanzig Ringen vorgelegt hatte, und dieses Mal auch Landrat Helmut Petz durchaus treffsicher war. An das Augenmaß von Löwl kam aber erst mal keiner von den Behörden Freisings heran, auch nicht der Sportreferent Jürgen Mieskes, der 2019 den Pokal mit nach Hause hatte nehmen können– und der eigentlich ganz gerne ein weiteres Jahr Schützenkönig geblieben wäre.
Viel genutzt hat dann auch nicht das passende Zielwasser, das Wirt Benedikt Schuhbauer in Form von kühlem Bier fleißig verteilt hat - er selbst schoss sich trotz Hopfensaft „nur“ auf Platz 9 von 15. Noch schwerer getan haben sich die Damen der Stadt, denen Eschenbacher noch schnell die Grundbegriffe wie Kimme und Korn zu vermitteln versuchte, während Festwirt Ludwig Tauscher fast schon dem 12er gefährlich nahe kam und dabei auch ein Novum zusammenbrachte. Tauscher gelang nämlich das eigentlich Unmögliche: Er versenkte den zweiten Schuss haargenau in das Loch der ersten Kugel. „Das ist so, ich hab´s ja scheppern gehört“, bestätigte Schießbuden-Besitzer Josef Steininger.
- Das Finale
- Samstag, 10. September
- Festzelt, 11 Uhr: Schafkopfturnier der Freisinger Ringer mit tollen Preisen (ab 10 Uhr Anmeldung); Infos: www.spvgg-freising.de; 19 Uhr: die verrückteste Showband im Alpenland: „Die Fetzentaler“
- Weinhalle, 21 Uhr: Die Party-Nacht: Mitsingen, Mittanzen und Feiern – das Weinhallenfinale
- Nachtcafé, 23 Uhr: „After Voixfest Club“
- Luitpoldstadion: 16 Uhr: Fußballspiel Sportclub Freising gegen SC Kirchdorf
- Sonntag, 11. September
- Festzelt, 11.30 Uhr: „Ochs vom Spieß“. Es spielen zur Unterhaltung „Helmut Schranner und seine Holledauer Musikanten“; 19 Uhr zum Volksfestausklang: „Bayerischer Abend mit der Stadtkapelle Freising“ und eine Volkstanzeinlage vom „Trachtenverein Almrausch-Edelweiß Freising
- Radrennen in Neustift: 41. Freisinger Volksfestkriterium des Radfahrvereins Freising-Neustift 1900 e. V. in verschiedenen Alters- und Leistungsklassen; 12 Uhr: Gruppe „Hobby“; 12.45 Uhr: Schüler U11/U13; 13.30 Uhr Senioren; Junioren: 15 Uhr „fette Reifen“-Rennen; 15.30 Uhr: Hauptrennen (Elite-Amateur)
- Der Rundkurs: Landshuter Straße/Wendelinstraße/Alte Poststraße
Während die Stadt Freising den Pokal schon in Dachau wähnte, holte Schäfer galant die Schützenehre in die Domstadt zurück und war darüber sichtlich erleichtert. „Ich wollte heute eines auf keinen Fall – mich blamieren!“, so Schäfer. Dass er so gut getroffen habe, weil er als Polizist diesbezüglich bestens trainiert sei, stimme allerdings nicht, wie Schäfer erklärte: „So dastehen und schießen – das üben wir gar nicht, eher Zielübungen während Bewegungsabläufen.“
Die Freisinger Ehre konnte von der Freisinger Polizei grad noch gerettet werden.
Festreferent Anton Frankl fiel bei der anschließenden Preisverleihung ein Stein vom Herzen: „Die Freisinger Ehre konnte von der Freisinger Polizei grad noch gerettet werden.“
Der Dachauer Landrat ging deshalb „nur“ als Vize-Schützenkönig vom Platz, drittbester Schütze bei der Stadt Freising ist Stefan Klopfer vom Ordnungsamt. Bei den Schaustellern schoss sich Ludwig Tauscher an die Spitze, dicht gefolgt von Jeffrey Geissler. Was Frankl auch sehr freute: „Wir haben ja heute für einen guten Zweck geschossen.“ Die Einnahmen aus diesem „Promi-Schießen“ gehen nämlich direkt an die Freisinger Tafel. (Richard Lorenz/Wolfgang Schnetz)