Volksfest-Countdown 2022 in Freising läuft: Wirte sind voller Vorfreude - aber Corona hat Spuren hinterlassen

In wenigen Wochen feiert Freising das 91. Volksfest. Festreferent und Wirte sind guter Dinge – und voller Vorfreude. Doch die Pandemie hat Spuren hinterlassen.
Freising – Anton Frankl zählt die Tage, bis es am 2. September im Festzelt in der Luit–poldanlage endlich wieder heißt: „Ozapft is!“. „Ich bin ein großer Freund von unserem Volksfest. Das gehört für mich fest zum Jahresablauf dazu – und damit bin ich in Freising sicher nicht der Einzige“, sagt der Festreferent der Stadt Freising.
Im vergangenen Jahr habe man wegen Corona mit dem Familienpark nur eine abgespeckte Version auf die Beine stellen können. „Heuer war ich schon immer guter Dinge, auch bevor die endgültige Entscheidung fiel“, sagt Frankl im FT-Gespräch. Natürlich sei Corona nach wie vor ein Thema. Doch spätestens, nachdem es in München grünes Licht für das Oktoberfest gab, war Frankl guter Dinge. „Wenn dort die Wiesn über die Bühne geht, werden wir das Volksfest eine Woche früher auch hinbringen.“
Nächster Schritt: die Bierprobe
Die Vorbereitungen laufen laut Frankl nach Plan. „Die Stadtverwaltung, die da federführend involviert ist, macht wirklich einen Superjob.“ Der nächste wichtige Schritt: die Bierprobe am Donnerstag, 18. August, auf dem Marienplatz. Und dann sind es nur noch zwei Wochen bis zum Eröffnungstag. Auf den freut sich Frankl am meisten: „Dieser Einzug mit den vielen Gästen, darunter hoffentlich auch viele Vertreter unserer Partnergemeinden, ist wunderschön.“ Nur eins ist nicht so seins: „Mich trifft man eher im Festzelt als im Karussell“, gibt Frankl zu. Aber gemeinsam mit seinem Enkel ist eine Fahrt schon mal drin.
Das Zelt wird für zehn Tage auch das Zuhause von Ludwig Tauscher, der seit 2012 Festwirt in Freising ist. Er und sein Team sind bereits seit Mitte Juli in der Luitpoldanlage zugange. „Seither sind wir täglich mindestens acht Stunden unter Bayerns Sonne.“
Maß kostet heuer 10,60 Euro
Zelt aufbauen, Boden legen, Strom, Wasser und Gas installieren, Dekorationen anbringen – die Aufgaben scheinen endlos. „Aber spätestens, wenn das Fest losgeht, sind wir fertig“, sagt Tauscher und lacht. Er freut sich auf Gäste in Hülle und Fülle, die sich das Festbier, das Weihenstephan und das Hofbrauhaus brauen, schmecken lassen. Freilich, um eine Erhöhung der Preise – die Maß gibt’s heuer für 10,60 Euro – sei man wegen der Inflation nicht umhin gekommen. Aber im Vergleich zum Gäubodenfest in Straubing oder dem Gillamoos sei das im Rahmen. Außerdem habe das Freisinger Festbier eine exzellente Qualität.
Tauscher hält es mit einem Wirtesprecher vom Oktoberfest. „Als wegen der Umstellung auf den Euro alles teurer wurde, hat der gesagt: ,Dieses Bier ist jeden Preis wert.‘ So sehe ich das auch.“
Weinhalle nicht alle Tage geöffnet
Im Nachtcafé und in der Weinhalle dagegen will Betreiber Max Riemensperger die Preise für das Volksfest nicht anziehen. „Wir verlangen das, was wir im Nachtcafé jetzt schon die ganze Zeit verlangen.“
Weinhalle bleibt an den Sonntagen zu
Änderungen gibt es aber auch bei Riemensperger: Aufgrund der Corona-Zwangspause seien nicht mehr alle Arbeitskräfte wie gewohnt verfügbar. „Einige haben sich aus der Gastro verabschiedet.“ Die Konsequenz sind reduzierte Öffnungszeiten. Sowohl die Weinhalle als auch das Nachtcafé haben jeweils an sechs Tagen geöffnet, an den beiden Sonntagen (4./11. September) bleiben beide Lokalitäten zu. „So kann auch das Personal am Sonntag mal entspannen oder das Volksfest selbst als Besucher genießen“, erklärt Riemensperger. Diese Entscheidung habe man gemeinschaftlich getroffen. „Manche haben auch ehrlich gesagt, dass sie das sonst nach der langen Pause gar nicht mehr packen würden“, gibt Riemensperger zu.
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Um die Freisinger sorgt er sich allerdings nicht: „Die Freisinger sind ein Partyvolk. Da habe ich keine Angst.“ Seine einzige Sorge: „Ich hoffe, dass sich niemand von uns vor dem Fest noch mit Corona ansteckt. Als Gast kann man es sich aussuchen, ob man hingeht oder nicht. Wir müssen da sein.“ Trotzdem gibt er sich optimistisch: „Das wird schon.“
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