Gaudi auf Herz und Nieren geprüft

Bis zum offiziellen „O‘zapft is“ gab es heuer wieder viel zu tun für die Festorganisatoren. Federführend bei Planung und Aufbau des Spektakels ist „Volksfestmanager“ Erich Bröckl.
„Wir sind für die komplette Organisation, vom Zeltaufbau über die Absprachen mit den Schaustellern bis hin zur Planung des Eröffnungsfestzugs verantwortlich“, so Bröckl. Der Organisator und seine Kollegen sind bereits seit vergangenem Herbst mit der Vorbereitung für die diesjährige Auflage des Volksfest beschäftigt. Zwei Wochen vor Beginn wird der ausgetüftelte Plan jetzt in die Tat umgesetzt. Die Schausteller rollen mit ihren Ständen und Buden auf den ihnen zugewiesenen Platz in der Luitpoldanlage.
Die letzten Balken werden im Bierzelt mit Hammer und Nägeln verbaut. Viel Zeit nimmt vor allem die sicherheitstechnische Untersuchung in Anspruch. Der TÜV Süd überprüft die aufgebauten Fahrgeschäfte auf Herz und Nieren. „Wie jedes Jahr,“ so Erich Bröckl, legen wir auf die Sicherheit größten Wert.“Da muss beinahe Tag und Nacht gearbeitet werden, denn die Fahrgeschäfte treffen kaum zwei Wochen vor dem Beginn des Volksfests ein. Noch wesentlich knapper rollen die drei großen Attraktionen, das Riesenrad, die Wasserrutsche und das brandneue Black Out, eine riesige dreidimensionale schwingende Schaukel auf den Volksfestplatz. Das Black Out verspricht ein atemberaubendes und einzigartiges Fahrvergnügen. „Den habe ich schon mal testgefahren“, schmunzelt Bröckl. Kein Wunder: Bekanntlich steht auf dem Platz kein Fahrgeschäft, mit dem der Volksmanager nicht schon mal gefahren wäre. „Wenn die heiße Phase angefangen hat, gibt es keinen Feierabend mehr,“ erläutert der Volksfestmanager. Trotz allem bleibt er gelassen. „Wir haben alles perfekt vorbereitet, damit uns diese gewaltige logistische Leistung gelingt.“ Sorge hingegen machen Bröckl einige in diesem Jahr neu dazugekommene Aufgaben. Die Mindestlohnregelung schlägt auch auf das Freisinger Volksfest durch. „Auch bei uns muss der Mindestlohn eingehalten werden“, meint er. Die Überprüfung wird nur mit einem Extraaufwand an Bürokratie zu leisten sein.
Hingegen fast schon Routine geworden ist der Ablauf von Veranstaltungen wie Radrennen und Stadtlauf. Bröckls Team und die Freisinger Polizei arbeiten dabei Hand in Hand. Auch bei diesen Großereignissen muss sorgfältig geplant werden, um einen reibungslosen Ablauf für Teilnehmer und Zuschauer zu ermöglichen. Auf den Strecken im Bereich der Innenstadt und in Neustift gilt es, Absperrungen zu errichten und die Strecken zu beschildern. Viele Helfer aus den Vereinen und vom städtischen Bauhof stehen Bröckl helfend zur Seite. Bis zuletzt wurden noch Dienst-und Einsatzpläne erstellt. Während des Festes stehen dann Polizei und die Hilfsorganisationen in stetem Kontakt. Die Kommunikationsstrukturen wurden dieses Jahr erneuert, der Mobilfunk im Zelt und auf dem Platz qualitativ verbessert.
Für die Security im Festzelt ist wie gehabt der Festwirt zuständig. Bei aller Organisation muss immer mit einem Worst-Case-Szenario gerechnet werden. Dazu zählt unter anderem ein totaler Stromausfall, für Bröckl eine wahre „Horrorvorstellung“, die vor zwei Jahren auf dem Volksfest in Dachau so passiert ist. Nach einem Jahr intensiver Planung und Vorarbeit freut sich Festmanager Erich Bröckl nunmehr auf einen gelungenen Volksfeststart. Sein größter Wunsch: „Dass alles friedlich rumgeht und nix passiert.“